Ein wenig muede von und nach zwei Monaten Indonesien beschlossen wir, ausser dem ueblichen Java-Tempel-Programm und ein paar Tagen in einem auesserst seltsamen Hotel in Yogyakarta, das eigentlich ein Antiquitaetenmarkt fuer Geschmacklosigkeiten sein wollte, keine weiteren Aktivitaeten a la Bromo-Besteigung bzw. -befahrung zu unternehmen. Indonesien ist bisher fuer uns Asien – so riesengross und doch nur ein winziger Teil des Kontinents, von allem ein bisschen und am Ende auch genug. Wenn wir an Indonesien denken, dann denken wir an wunderschoene Straende, kitschige Sonnenuntergaenge, einen Tauchkurs, eine Vulkanbesteigung (von der wir immer noch nicht wissen, ob wir drueber lachen oder weinen sollen), funktionierende und guenstige Internetverbindungen, unglaublich viele Mopeds, Karaokevideos auf Endlosschleife, nervige Visabestimmungen, viel Reis, ein Mobiltelefon, das von der Idee des Schnorchelns nicht angetan war, flaues Magengefuehl bei allen Transportmitteln, ein nicht loesbares Muellproblem und an Cleo. Und am wichtigsten, wie immer, an die Menschen die wir getroffen haben… An Roberto aus Moni, der in Yogya in einem Strassenkinder-Projekt arbeitet und uns das Nachtleben dort gezeigt hat; an Arnold, der auf dem Weg zu seinen Eltern in Larantuka war und in seinem neuen Leben katholischer Religionslehrer in Bayern ist (und uns einen Tag lang den oeffentlichen Bus erspart hat); an Sylvester, der mein Geburtstag war; an Martin aus Rantepao, der lieber Schweinezuechter als Touristenguide waere und dafuer gesorgt hat, dass Masu am Flughafen Makassar von dem Cousin vom Schwager der Nachbarn seine geliebte Kulturtasche zurueckbekommt; an Sylvie, die nun eine weitere Katze durchfuettert; an Anna, die mir das Tauchen beigebracht hat; an Eddy, der uns am ersten Abend auf Gili T eine Unterkunft besorgt hat, waehrend die anderen Einheimischen auf ihren Fahrraedern bereits sangen “You will sleep on the beach!”; an Edwin, der mich in Kupang vor der totalen Hysterie bewahrt hat; [die Aufzaehlung koennte durchaus weitergehen, bringt euch aber nix, ihr kennt die ja alle nicht]. Warum ich nicht in Jubelschreie ausbreche und Indonesien als Urlaubsland 2011 promote, kann ich nicht genau sagen… Vielleicht haben wir es wirklich ausgereizt, haben alles mitgenommen und waren dann sehr satt – obwohl wir ja nur einen kleinen Teil gesehen haben, die groessten Inseln haben wir gekonnt ausgespart. Wenn doch jemand mal nach Indonesien faehrt, bitte nicht unseren Fehler in der Saisonplanung wiederholen: Angekommen im Juli auf Bali, wo alle australischen und europaeeischen Touristen sich auf einem Haufen sammeln und dann gemeinsam Massensurfen, Massensaufen und Massenkulturen. Gefahren zum Ramadanende von Java aus, waehrend alle Einwohner Indonesiens aus Prinzip in irgendein Verkehrsmittel steigen, um irgendwo hinzufahren, was neue Haufenbildung und Engpaesse in der Transportversorgung verursacht. Selamat Indonesien, war schoen bei dir!
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