Es gab also Burger…
Jede schoene Woche beginnt mit einem Montag, fuer Bedienstete des oeffentlichen Dienstes erst mittags, was die Fahrzeit auf grandiose 90 Minuten reduzierte. Wir schlugen puenktlichst bei der Kenya Airport Parking Services auf, endlich mal einen Bieter sprechen, und zwar einen sehr netten, wo es Ananassaft und Plaetzchen gab. Danach nahm das Schicksal seinen Lauf mit einer Fahrt ins praetenzioese Gigiri, wo die UN, die US-Botschaft und die Deutsche Schule wohnen. Leider schafften wir es nicht mit Ninas abgelaufenem Personalausweis auf den UN-Campus, daher trafen wir unseren UN-Kontaktmann in der UN-Coffee Lounge oberhalb des UN-Swimming Pools und luden ihn auf eine Cola Light ein. Es gab schockierende Einblicke in die politische Lage im Land: Korruption, Korruption, Korruption. Als Kenianer hat man (lt. Kontaktmann) drei Optionen: Be part of the system, leave or remain poor. Na bravo! Diese bahnbrechenden Neuigkeiten kosteten uns weitere zwei Stunden Autofahrt und 6.000 Ksh. Schoen fuer Paul…
Dienstag war mit Arbeit gesegnet, vorlaeufiger Rekord in Sachen Interviewfrequenz und Fahrzeit pro Strecke (6 Stueck / 150 Minuten). Da wir den ersten Termin verschieben mussten, hatten wir Zeit fuer einen Spontanbesuch beim Procurement Manager der University of Nairobi.
Das Gespraech war kurz, aber eindrucksvoll. Wir hatten zwar Visitenkarten, wurden aber trotzdem als Spione der Regierung oder Terroristen eingestuft, da wir die entscheidende Frage nicht beantworten konnten: “Have you been cleared” Wir : “Watt???” Er: “CLEARANCE!”. Um eine Eskalation zu vermeiden, gingen wir freiwillig in die Mensa.
Und von dort zum IEE-Pendant von Nairobi, die wiederum sehr, sehr nett zu uns waren. Aus Hoeflichkeit musste Annika dort eine komplette Tasse Milch zu sich nehmen, die kurz mal am Tee vorbeigerutscht war. Puh. Weiter ging es zum Kenya Institue Supplies Management zu Hedwig, Head of Secretariat. Hedwig ist ein Mann. Ein kenianischer Mann. Das ist auf den ersten Blick wirklich sehr verwirrend! Dann noch alte (Chairman der kenianischen Vergabekammer) und neue Bekannte (Vergabeanwaelte) und zwischendrin ein Taxifahrer, der uns doch tatsaehlich im Taxi einsperrte, weil wir nicht bereit waren, den Preis zu zahlen, der dreimal so hoch war wie vereinbart. Frech. Immerhin konnten wir ihn runterhandeln und kamen frei. Zum Glueck holte uns Paul mit Staceys Bruder Tupac ab, einem Land Rover ohne Saugrohr und ohne Sitzmoeglichkeiten fuer Personen ueber 1,79m im hinteren Teil des Wagens. Netterweise ist Paul aber Umwege ueber Asphaltstrassen gefahren, damit Nina sich die Schaedeldecke nicht am Wagendach zertruemmerte (obwohl sie ihm versicherte, dass sie ihren Kopf am Abend nicht mehr brauchen wuerde).
Nach diesem erfolgreichen, aber ermuedenden Tag schoben wir Termine auf dem Land in Karen ein, um am Donnerstag wieder frisch gestaerkt und zum letzten Mal in der Innenstadt aufzuschlagen. Eigentlich waren wir eingeladen zu einem Workshop in Narok, was landschaftlich und auch inhaltlich ein Highlight gewesen waere, passte aber zeitlich leider nicht mehr. Bei der Vergabebehoerde war es stattdessen nett wie sonst auch, dann trieben uns ein wenig im Traejscherrie herum, wo die Stimmung wie immer praechtig war,
und entschlossen uns zu einem Verdauungsspaziergang in Nairobi City Center. Wertgegenstaende wurden sicher im Schuh verstaut, Sicherheit geht vor! War trotzdem keine gute Idee, wir sind zwar nicht ausgeraubt, erschossen oder ueberfahren worden, allerdings nur knapp dem Smogtod entronnen. Nachdem wir die freie Zeit bis zum naechsten Termin optimal ausgenutzt hatten, mussten wir leider feststellen, dass die Kontaktfrau leider nicht da war. Hm. Also die ueblichen zwei Stunden auf Paul warten, in denen Annika heldenhaft Nina vor Malaria bewahrte, indem sie die Aufmerksamkeit der Muecken auf sich selbst lenkte.
Letzter Abend! Gab Kaffee und Kuchen!
Dann nur noch Abschiedsschmerz von unseren Lieben. Kein Schoener Wohnen mehr mit Dougie, keine lustigen Fahrten mehr mit Paul und Stacey, keine Burger mehr… Kampala nur noch eine Kenya Airways-Stunde entfernt!
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