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Archive for Juni 2013

Wieder hat Afrika sich an kein einziges Vorurteil gehalten! Trotz Umsteig-Zwischenstopp-Airlinewechsel-Propellermaschinen-Flug kamen wir ohne Verspaetung, dafuer mit Gepaeck in Dar es Salaam an. Dar ist vor allem eins: heiss. Unangenehm heiss. Besonderes Geruchserlebnis ist der Fischmarkt in der Nachmittagssonne, neben dem man stundenlang ohne Klimaanlage im Stau steht. In unserer neuen Unterkunft wurden wir von unserem neuen Gastgeber, dem Franzoos, herzlich mit “Elloooo Leddies, welkamm ooohm!” begruesst. Das neue Heim (Banda Nr. 15) sieht von aussen deutlich einladender als von innen aus:

VLUU L200  / Samsung L200

Banda

8qm, Doppelbett, keine Fenster, mit Badezimmer (Salzwasser, ausschliesslich). Nina und Annika on honeymoon! Der Ausblick entschaedigte uns aber fuer einiges…

VLUU L200  / Samsung L200

Room with a view

Es waere alles ganz romantisch gewesen, wenn der ugandische Hahn ohne Biorhythmus, der uns bis dato noch vor den Gluecksbaerchis aus Ninas Handy geweckt hatte, nicht abgeloest worden waere durch einen unmusikalischen Muezzin. Der konnte nicht schoen, aber sehr laut und ausdauernd singen, nee, rufen. So ab 4:00 morgens, open end.

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Dar es Salaam Skyline

Neues Land, neue Transportmittel und -wege! Um ins Stadtzentrum zu gelangen, mussten wir eine Shuttlefaehre nutzen, die eine gelungene Kreuzung aus U35 und MS Schwalbe darstellt.

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U35 aka MV Magogoni

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MS Schwalbe

Diese Faehre kann mit jeder Art von Transportmittel genutzt werden, am geeignetsten schien uns das Bajaj, das in anderen Teilen der Welt als Tuk-Tuk oder Rikscha bezeichnet wird. Unser neuer Freund Henry schaffte es jeden Tag, uns an der wartenden Schlange vorbeizuschleusen, und zwar mit unlauteren Mitteln (falsch herum durch Einbahnstrassen, konstantes Weggehupe von Fussgaengern, diverse Beschleunigungsgelder, etc.). Es besteht ausserdem begruendeter Verdacht, dass er uns am Ticketschalter als Behinderte ausgewiesen hat, um schneller an Deck zu kommen.

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Henry, Bajaj, Passagier

Highlights der ersten Arbeitswoche:

  • Der erste Botschaftsbesuch (wir sagen jetzt mal nicht welche) offenbarte, dass man dort im Dienst Flipflops tragen darf. Allerdings war auch die Klimaanlage kaputt.
  • Ueber das tansanische Justizsystem erfuhren wir, dass Aktenfuehrung ein Problem ist. Zitat: “Gehen Sie mal im Gericht in die Registratur, da fallen Sie tot um!”
  • Bei einer Vergabestelle wurden wir erneut des Feldes verwiesen, weil wir nicht nachweisen konnten, dass wir von Markus zu Forschungszwecken angeheuert und dazu auch authorisiert worden waren. Dafuer wurden wir dieses Mal nicht verhaftet.
  • Ein vermeintlicher Wissenschaftler, der uns freundlich begruesste mit “Welcome to Tanzania, welcome to Islam”, zu Vergaberecht aber nicht so viel zu sagen hatte.
  • Eine Zweigstelle der Vergabebehoerde im Industriegebiet, wo es wieder mal aussah wie bei der Opelscheune. Dort wird Benzin und Druckerpapier gehortet. Wir sind immer noch stolz, dass wir das ueberhaupt gefunden haben! Innen allerdings im Kontrast ausgestattet mit roten Plueschsofas und Plastikblumen.
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Opelscheune II

Sonntags machten wir einfach mal nix.

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Puhlen

Wie immer hatten wir Gesellschaft von wunderlichen Menschen, von alten und von neuen Freunden. Da waeren: Die Besatzung des Tucan-Trucks Tom, die uns bereits aus Nairobi und Kampala bekannt waren; ein Paerchen, das einem James-Bond-Film entsprungen war und die karge Herberge in grosser Abendgarderobe aufsuchte; eine Jesus-Reinkarnation, der uns ein neues Barspiel beibrachte (Silvesterboeller hinter die Bar schmeissen, wenn keiner hinguckt); und alternde Suedafrikaner, die gerne ihre rassistischen Lebensweisheiten mit uns teilten.

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Mikadi Beach

Zum kroenenden Abschluss besuchten wir die Pan-Afrikanische Antikorruptions-Konferenz im feudalen Serena-Hotel. Dort gibt es eine Klimaanlage, und die ist entweder an oder aus. Meistens war sie an, und seitdem hat Nina Maralia. War aber ansonsten ganz spannend, einige neue und auch bekannte Gesichter, aber wie es immer so ist: Wenn es am schoensten ist, soll man aufhoeren.

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Hausstrand

Und jetzt: Sansibar oder der letzte Grund!

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